Die Methode wurde vom Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung in Kooperation mit Yad Vashem konzipiert und erstellt. Die Methode findet ihr im PDF Format hier: Direkter Einstieg
Diese Methode dient dem Einstieg in das Thema Antisemitismus. Viele der nicht-jüdischen Teilnehmenden können sich an keine eigenen Erfahrungen mit Antisemitismus erinnern. Die Methode bietet durch die Vorgabe von vier verschiedenen Erfahrungsdimensionen die Möglichkeit, sich in Beziehung zu dem Thema zu setzen. Die folgenden vier Aussagen geben mögliche eigene Bezüge zum Thema Antisemitismus wieder:
– Beschäftigt mich
– Ist mir schon begegnet
– Habe nie davon gehört
– Kommt in meinem Alltag nicht vor
Vier Ecken (Aufstellung)
Ziel der Übung ist die Auseinandersetzung der einzelnen Teilnehmenden mit dem Thema Antisemitismus. Darüber hinaus werden durch die Aufstellung die einzelnen Positionierungen der Teilnehmenden sichtbar, was unmittelbar zu einem Austausch über die je eigene Positionierung einlädt. So wird ein gemeinsamer Diskussionsraum eröffnet. Die Methode bietet einen erfahrungsbasierten Einstieg in das Thema und ebnet den Weg zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit Antisemitismus.
– möglichst freier Raum
– Materialien ausdrucken/kopieren
– Kopien der vier Aussagen (siehe S. 30) und des Begriffs „Antisemitismus“ auf DIN A4 Blättern; die Aussagen können auch per Hand auf Papier etc. notiert und ausgelegt werden. Hier findet ihr die Kopiervorlagen: Materialien/Kopiervorlagen (Direkter Einstieg)
– Moderationskarte #1 – Reflexion und Zusammenfassung. Hier findet ihr die Moderationskarte: Moderationskarte (Direkter Einstieg)
Aufstellung, Stuhlkreis
15–30 Minuten
Die Methode wird in Form einer Aufstellung durchgeführt. Bei einer Aufstellung werden die Teilnehmenden eingeladen, zu einem Thema Stellung zu nehmen, indem sie sich physisch im Raum aufstellen und damit im Wortsinn positionieren. So kann man z.B. durch räumliche Nähe Zustimmung zu einer Aussage ausdrücken, und durch Abstand inhaltliche Distanzierung.
Für die Einführung in die Methode nehmen die Schüler*innen im Stuhlkreis Platz. Die ausgedruckten Blätter mit den vier Aussagen werden im Raum verteilt. Jeder Ausdruck wird in eine Ecke des Raumes gelegt. Das ausgedruckte Blatt mit dem Begriff „Antisemitismus“ wird in die Mitte des Raums gelegt. Die Lehrkraft führt in die Methode ein, indem sie die Aufgabenstellung anmoderiert. Dies sollte in jedem Fall die Ankündigung umfassen, dass das Thema heute Antisemitismus ist. Je nach Wissensstand der Gruppe muss u.U. der Begriff „Antisemitismus“ kurz geklärt werden (siehe Vorüberlegungen der Handreichung im Reiter “Vorbereitung”). Die Lehrkraft liest die einzelnen Aussagen vor und bittet die Schüler*innen, sich zu der für sie zutreffenden Aussage zu stellen. Sollten mehrere Aussagen auf sie zutreffen, steht es den Schüler*innen frei, sich dazwischen zu positionieren.
Nach der Aufstellung erfolgt eine gemeinsame Auswertung. Die Lehrkraft fragt die Schüler*innen, warum sie für sich diese Positionierung gewählt haben. Dabei ist es wichtig, auf die Dynamik in der Gruppe zu achten und mögliche Spannungen rechtzeitig aufzufangen. Es ist ratsam, danach zu fragen, ob und in welcher Ausführlichkeit die Schüler*innen ihre Positionen mit den anderen teilen möchten. Je nach Dynamik in der Gruppe wird es notwendig sein, einzelne gezielt anzusprechen, während andere ihre Position spontan und unaufgefordert erläutern. Wichtig ist es hier das Vertrauen der Schüler*innen den anderen gegenüber gut einzuschätzen, so dass niemand sich in einer unsicheren Situation wiederfindet. Es ist auch darauf zu achten, dass einzelne Schüler*innen nicht exponiert werden, vor allem bei der Aussage: „Ist mir schon begegnet“. Wenn die Schüler*innen von sich aus freiwillig mit der Gruppe ihre Erfahrungen teilen wollen, sollte dies wertschätzend aufgenommen werden. Keinesfalls sollten Schüler*innen dazu gedrängt werden, Erfahrungen zu teilen, wenn sie dies nicht wollen. Aussagen von Schüler*innen sollten weder positiv noch negativ bewertet werden. Ein wertschätzender Umgang miteinander bietet die Grundlage für die erfolgreiche Durchführung dieser Übung.
Es kann wieder im Stuhlkreis Platz genommen werden. Die Aussagen der Schüler*innen werden von der Lehrkraft an dieser Stelle nicht weiter kommentiert, da die Wirkung der Übung dadurch geschmälert werden kann. Die Lehrkraft sollte schließlich darauf eingehen, dass die in der Aufstellung sichtbar gewordene Komplexität nicht nur in dieser Gruppe, sondern in der Gesellschaft vorhanden ist.
Für diese Diskussion steht die weiter oben hinterlegte “Moderationskarte #1 – Reflexion und Zusammenfassung” zur Verfügung.
Kerstin Griese
MdB, Parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales, SPD
Dr. h. c.
Schirmherrin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks
André Kuper
Landtagspräsident von Nordrhein-Westfalen, CDU
Prof. Dr. Natan Sznaider
ELES-Beiratsmitglied
Prof. Dr. Samuel Salzborn
Ansprechpartner des Landes Berlin für Antisemitismus
Belit Onay
Oberbürgermeister von Hannover, Bündnis 90/Die Grünen
Malu Dreyer
Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, SPD
Dr. Michael Blume
Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus
Michael Müller
MdB, Regierender Bürgermeister von Berlin a.D., SPD
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, FDP
Dr. Anja Siegemund
Direktorin des Centrum Judaicum, ELES-Beirat
Anetta Kahane
Gründerin & ehem. Vorstandsvorsitzende (1998-2022) der Amadeu Antonio Stiftung
Petra Pau
Vizepräsidentin des deutschen Bundestages,
Dr. Felix Klein
Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus
Tobias Hans
Ministerpräsident des Saarlandes a.D., CDU
Prof. Jeanine Meerapfel
Filmregisseurin und ehem. Präsidentin der Akademie der Künste (2015-2024)
Michael Roth
MdB, SPD
Manuel Herder
Verleger des Herder Verlags und Mehrheitsgesellschafter von Thalia
Volker Beck
Geschäftsführer und Gesellschafter des Tikvah Instituts & seit 2022 Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) e.V.
Winfried Kretschmann
Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Bündnis 90/Die Grünen
Prof. Dr. Micha Brumlik
ELES-Vereinsmitglied
Manuela Schwesig
Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, SPD
Prof. Dr. Frederek Musall
Stellv. Rektor der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg & ELES-Beiratsvorsitzender
Annalena Baerbock
Bundesministerin des Auswärtigen, MdB, Bündnis90/Die Grünen
Stephan Weil
Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, SPD
Jan Korte
MdB, DIE LINKE
Düzen Tekkal
Journalistin, Filmproduzentin, Menschenrechtsaktivistin
Dr. Gesine Lötzsch
MdB, DIE LINKE
Prof. Dr. Georg Braungart
Leiter des Cusanuswerks
Dr. Reiner Haseloff
Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, CDU
Kai Gehring
MdB,
Dr. Christian Staffa
Beauftragter der Ev. Kirche in Deutschland für den Kampf gegen Antisemitismus & Studienleiter an der Evangelischen Akademie zu Berlin
Anja Karliczek
MdB, Bundesministerin für Bildung und Forschung a.D., CDU
Volker Bouffier
Ministerpräsident des Landes Hessen a.D., CDU
Daniel Günther
Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, CDU
Frank Müller-Rosentritt
MdB, FDP
Janika Gelinek und Dr. Sonja Longolius
Leitung Literaturhaus Berlin
Aydan Özoğuz
MdB, Staatsministerin a.D., SPD
Marina Chernivsky
Leitung Kompetenzzentrum (ZWST) und Geschäftsführung Ofek e.V.
Dr. Josef Schuster
Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schirmherr von
Armin Laschet
MdB, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, CDU
Dr. Klaus Lederer
Bürgermeister und Kultur- und Europasenator von Berlin, DIE LINKE
Dr. Dietmar Woidke
Ministerpräsident des Landes Brandenburg, SPD
Hermann Gröhe
MdB, CDU
Karin Prien
Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, CDU
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm
Ehem. Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern & ehem. Ratsvorsitzender der EKD (2014-2021)
Friederike Faß
Leiterin und Vorstand des Evangelischen Studienwerks
Dr. jur. Markus Söder
Ministerpräsident des Freistaates Bayern, CSU
Dr. Michal Or-Guil
ELES-Geschäftsführerin
Dr. Wiebke Esdar
MdB, SPD
Dr. jur. Andreas Bovenschulte
Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, SPD
Saba-Nur Cheema
Politologin & Publizistin
Hakan Tosuner
Geschäftsführer des Avicenna Studienwerks
Bodo Ramelow
Ministerpräsident des Freistaats Thüringen und Mitglied im Stiftungsrat der Leo Baeck Foundation
Dr. Annette Julius
Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes
Ekin Deligöz
MdB & Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bündnis 90/Die Grünen
Thomas Rachel
MdB, CDU
Michael Kretschmer
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, CDU
Dietmar Nietan
MdB, SPD
Pfarrerin Ilona Klemens
Generalsekretärin der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Benjamin Strasser
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz, FDP
Christian Schmidt
Bundesminister a.D., CSU
Dr. Peter Tschentscher
Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, SPD